Es ist Januar, und überall lauert sie wieder: die Frage nach der Vision fürs eigene Leben. „Was willst du wirklich?“ „Wo siehst du dich in fünf Jahren?“ Und natürlich der Klassiker: „Was ist deine Mission?“ Klingt tiefgründig, oder? Aber Hand aufs Herz: Wie oft kommt da mehr raus als eine Liste von Schlagwörtern, die sich gut anhören, aber genauso gut in einem Instagram-Post stehen könnten?
Das Problem ist nicht, sich Gedanken über die eigene Richtung zu machen. Das Problem ist der Druck, dass es immer eine klare, große Vision sein muss. Die perfekte Antwort, die alles erklärt. Und wenn die nicht kommt? Dann fühlt es sich an, als hätte man schon wieder versagt – als würde man das eigene Leben nicht richtig machen. Dabei könnte die Frage auch einfacher sein: „Was ist gerade wichtig für mich?“ „Was brauche ich jetzt?“
Manchmal ist eine Vision nicht der große Wurf, sondern ein kleiner, ehrlicher Schritt. Nicht die perfekte Antwort für die nächsten zehn Jahre, sondern die Klarheit, was für die nächsten Monate zählt. Vielleicht reicht es, einfach zu sagen: „Ich will weniger hetzen und mehr Zeit für das, was mir Spaß macht.“ Kein Buzzword. Kein Drama. Aber eine echte Richtung.
Braucht es wirklich immer die große Vision? Oder reicht manchmal eine ehrliche Antwort auf die Frage: „Was tut mir gerade gut?“